Wie beuge ich einem Befall von Borkenkäfern vor?

Wie beuge ich einem Befall von Borkenkäfern vor?

Vorbeugen ist besser als bekämpfen! Wir empfehlen eine sorgfältige Waldhygiene und den Aufbau eines standortangepassten sowie arten- und strukturreichen Mischwaldes. In Risikogebieten sollte so wenig bruttaugliches Material wie möglich im Wald belassen werden. Erhöhen Sie die Artenvielfalt indem Sie Lebensräume für die vielen Feinde des Borkenkäfers und anderer Schadinsekten schaffen.

Je höher die Artenvielfalt, desto gesünder der Wald. Und je gesünder der Wald, desto höher ist die Artenvielfalt.

  • Verschiedene Spechtarten, wie etwa der Buntspecht, haben die Borkenkäfer zum Fressen gern.Verschiedene Spechtarten, wie etwa der Buntspecht, haben die Borkenkäfer zum Fressen gern.
  • Auch der Gemeine Ohrwurm (Forficula auricularia) frisst die Larven der Borkenkäfer gerne.Auch der Gemeine Ohrwurm (Forficula auricularia) frisst die Larven der Borkenkäfer gerne.
  • Verschiedene Hautflügler, wie zum Beispiel diese Schlupfwespe, zählt zu den Fressfeinden der Schädlinge.Verschiedene Hautflügler, wie zum Beispiel diese Schlupfwespe, zählt zu den Fressfeinden der Schädlinge.

Borkenkäfer haben viele Feinde, denen man mit ein paar Maßnahmen einen geeigneten Lebensraum bieten kann. Grob lassen sich die Gegenspieler von Buchdrucker und Co. einteilen in

Krankheitserreger

  • Bakterien
  • Pilze
  • Einzeller
  • Fadenwürmer
  • Viren

Räuber

  • Milben
  • Mehrere Käferarten (z.B. Ameisenbuntkäfer)
  • Kamelhalsfliegen
  • Mehrere Zweiflüglerarten
  • Mehrere Vogelarten (z.B. Kleinspecht, Dreizehenspecht)
  • Ohrwürmer

und Schmarotzer

  • Verschiedene Schlupfwespenarten

Hat die Population der Käfer bereits unüberschaubare Ausmaße angenommen, können die Gegenspieler die Massenvermehrung zwar nicht stoppen. Sie können aber dafür sorgen, dass die Ausmaße geringer bleiben und die Population nach kürzerer Zeit wieder zusammenbricht.

Bei der Aufarbeitung von Schadholz gelten folgende Prioritäten

  • Nadelholz vor Laubholz
  • Einzelwürfe vor Nesterwürfen vor Flächenwürfen
  • Kleinflächen vor Großflächen
  • Bruchholz vor Wurfholz
  • Tieflagen vor Hochlagen
  • Sonnseiten vor Schattseiten
  • Befallenes Holz vor unbefallenem Holz
  • Schutzwälder vorrangig behandeln

Wie erkenne ich Borkenkäferbefall?

Wie erkenne ich Borkenkäferbefall?

Das oberste Prinzip zur Abwehr ist die rechtzeitige Erkennung und unverzügliche Entfernung von befallenen Bäumen. Die Symptome an Käferbäumen variieren je nach Befallsstadium, sie können nur direkt am Befallsort erkannt werden. Waldbegehungen sind unverzichtbar.

Merkmale der frühen Befallsphase

  • Kreisrunde Einbohrlöcher in die Rinde (je nach Art ein bis wenige Millimeter)
  • braunes Bohrmehl auf Rindenschuppen, Stammfuß, Spinnweben oder naher Vegetation
  • frischer Harzfluss (bei den Einbohrlöchern)

Merkmale der mittleren Befallsphase

  • Fahlfärbung der Nadeln am Baum
  • grüne Nadeln am Boden
  • weiterer Harzfluss
  • Spuren von Spechtaktivität (Spechtlöcher, Spechtspiegel)

Merkmale der späten Befallsphase

  • Abfallen von Rindenteilen bei noch grüner Krone
  • zahlreiche Ausbohrlöcher

In weiterer Folge: rotbraune Nadeln, vollständig abgeplatzte Rinde. In dieser Phase haben die Käfer den Baum verlassen und Nachbarbäume attackiert.

Regelmäßige Waldbegehungen

Die Suche nach den Merkmalen der frühen Befallsphase sollte in Bestandesteilen mit letztjährigen Schäden, mit größerer Gefährdung (geschwächte Bäume, Randbäume) und im Umkreis von aktuell befallenen Bäumen – unmittelbar nach dem Schwärmbeginn – begonnen werden.

Nach der Brutanlage legen die Weibchen in benachbarten Bäumen Geschwisterbruten an. Daher sollte man öfters kontrollieren. Die wichtigsten Kontrollen finden im Mai und Hochsommer statt. Im Spätherbst identifiziert man befallenes Material, dass man noch vor dem Winter entnehmen sollte. Waldbegehungen sind auf alle Fälle regelmäßig – in Hauptflugzeiten wöchentlich – durchzuführen.

Borkenkäfer.at

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Was sind meine Pflichten als Waldbesitzer bei Borkenkäferbefall?

Pflichten als Waldbesitzer bei Borkenkäferbefall

Nach dem Österreichischen Forstgesetz besteht für Waldeigentümer die Verpflichtung, Wahrnehmungen über eine gefahrdrohende Vermehrung von Borkenkäfern der Forstbehörde umgehend zu melden. Wenn sie also charakteristische Brutbilder oder Bäume mit Ausbohrlöchern im Wald entdecken, müssen Sie Ihren Fund bei Ihrer Bezirksforstinspektion melden!

Der Waldbesitzer ist weiters verpflichtet, geeignete bekämpfungstechnische Maßnahmen zu treffen, um eine gefahrdrohende Ausbreitung von Forstschädlingen zu verhindern (§ 43-45 Forstgesetz). Darunter versteht der Gesetzgeber frisch befallene Stämme rasch aus dem Wald zu entfernen oder befallenes Holz so zu behandeln, dass die Käfer sich nicht mehr vermehren können (z.B. Entrinden, verbrennen, häckseln oder Lagerung unter Folie).

Beachten Sie beim Verbrennen von Ästen und Schlagabraum im Wald bzw. in Waldnähe die nötigen Vorsichtsmaßnahmen, die bestehende Gesetzeslage (Forstgesetz § 40-42) und möglicherweise ergangene Verordnungen bezüglich akuter Waldbrandgefahr (Verbot des Verbrennens).

Die gefährlichsten Borkenkäferarten sind Buchdrucker und Kupferstecher.

Buchdrucker (Ips typographus)

Kupferstecher (Pityogenes chalcographus)

Regelmäßige Kontrollgänge sind wichtig.

In vielen Bundesländern werden von Seiten der Forstbehörde verschiedene Serviceleistungen und Unterstützungen angeboten, um die Borkenkäferschäden bestmöglich in den Griff zu bekommen. Sollten Sie von der Bezirksforstbehörde die bescheidmäßige Aufforderung erhalten, von Borkenkäfer befallene Bäume unverzüglich aufzuarbeiten und aus dem Bestand zu entfernen, so ist dem unbedingt Folge zu leisten. Ansonsten muss die Behörde auf Ihre Kosten eine „Ersatzvornahme“ durchführen lassen.

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Borkenkäfer! Wie werde ich die wieder los?

Borkenkäfer! Wie werde ich die wieder los?

Borkenkäfer – so klein und doch so gefürchtet. Doch wenn sie zu Abermillionen einen Fichten-Bestand heimsuchen, dann ist Feuer am Dach! Zwei Arten machen den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern das Leben schwer: Buchdrucker und Kupferstecher. Verhindern lässt sich ein Befall in den meisten Fichtenbeständen vermutlich nicht, aber man kann einiges tun, um diesen etwas abzumildern.

Vermeidung des Ausflugs

Die hohe Anzahl neu attackierter Bäume und die Gefahr der weiteren Ausbreitung der Borkenkäfer erfordern als wichtigste Erstmaßnahme die unverzügliche Fällung der Bäume und nachfolgend deren Entfernung aus dem Bestand oder deren Entrindung. Diese Bäume zeigen über den gesamten Stammbereich frischen, braunen Bohrmehlaustritt. Die Benadelung ist jedoch noch normal grün.

Bäume, die jetzt vergilbte oder braune Nadeln zeigen, sind bereits durch den Käferbefall abgetötet worden. Der Großteil der Käfer hat diese Wirtsbäume meist schon verlassen (zahlreiche Ausbohrlöcher). Wenn in diesen Bäumen noch hellbraune Jungkäfer vorhanden sind, so sind auch diese Bäume zu entfernen. Eine Entrindung würde allerdings die Jungkäfer nicht abtöten.

Sollte ein rechtzeitiger Abtransport oder die Entrindung von befallenen und befallsgefährdeten Stämmen nicht möglich sein, kann als Alternative die Behandlung mit zugelassenen Stammschutzmitteln in Erwägung gezogen werden. Dabei ist auf die Einhaltung der produktspezifischen Gebrauchsanleitung sowie der Umweltauflagen zu achten.

Bohrmehlsuche = Früherkennung

Die Bohrmehlsuche muss gewissenhaft und nach dem Schwärmverhalten der Käfer mehrmals durchgeführt werden. Zur Hauptflugzeit der Käfer von April bis Juli und eventuell noch Ende August und September wird nach Bohrmehl am Baum Ausschau gehalten. Das braune Bohrmehl sammelt sich häufig in Rindenritzen oder in Spinnweben.

Bei Borkenkäferarten, die ihre ersten Attacken in der Baumkrone durchführen, muss man versuchen, Schwächesymptome und Reaktionen des Baumes, wie Fahlfärbung der Nadeln oder Harzaustritt, zu entdecken. Oft ist auch starke Specht-Aktivität ein guter Hinweis. Bäume mit diesen Symptomen werden markiert und bei nächster Gelegenheit gefällt, sowie aus dem Gefahrenbereich transportiert.

Als Ausgangspunkt für die Suche nach frischem Käferbefall sollten immer die bereits sichtbar geschädigten (braune Nadeln, abgelöste Rinde, zahlreiche Ausbohrlöcher) Käferbäume herangezogen werden. Im Umkreis dieser Bäume suchen die ausschwärmenden Borkenkäfer bevorzugt nach geeigneten Brutbäumen.

Abfuhr oder richtige Lagerung

Das befallene Holz darf auf keinen Fall so lange im Wald verbleiben, bis sich Borkenkäfer fertig entwickelt haben und aus den Brutsystemen ausschlüpfen. Daher wird die Lagerung im Abstand von mindestens 500 Meter zum gefährdeten Wald angeraten. Ist dieser Abstand zum Beispiel auf Grund enger Tallagen nicht möglich, so sind zusätzliche Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Fangbaumvorlage = Lenkungsmanöver

Fangbäume sind liegende Bäume an Bestandesrändern und dienen dazu, überwinternde Borkenkäfer gezielt anzulocken. Gesunde Fichten mit einem Mindest-Brusthöhendurchmesser von 20 cm werden dafür zwei bis sechs Wochen vor Käferflug, also Mitte Februar bis Mitte Mai, im Bereich vorjähriger Käferschadensflächen ausgelegt. Ein Sicherheitsabstand von etwa 8-10 m zur nächsten befallsgefährdeten Fichte ist anzustreben. Pro zwei Käferbäume des Vorjahres ist mindestens ein Fangbaum erforderlich.

Die regelmäßige Kontrolle der Stämme ist wichtig, sonst verpasst man den optimalen Zeitpunkt und die Arbeit war umsonst. Die Abfuhr oder die Entrindung der Fangbäume muss vor dem Jungkäferstadium abgewickelt werden. Noch besser: Zwei Wochen nach der Besiedelung, um das Ausfliegen der Mutterkäfer und die Anlage von Geschwisterbruten zu verhindern. Im Gebirge und in schwer bringbaren Lagen werden Fangschläge empfohlen.

Zum Anlocken der zweiten Borkenkäfergeneration werden meist keine Fangbäume mehr gelegt. Sie würden auch nicht mehr so intensiv besiedelt werden, weil das Schwärmen der Käfer nicht mehr überwiegend in Bodennähe erfolgt.

Fangtippi (Fangknüppelhaufen)

Wipfelstücke mit entsprechenden Dimensionen werden in Form eines Zeltes zusammengestellt. Die Stämme werden mit Stammschutzmittel behandelt und mit einem oder mehreren Pheromonen beködert. Wenn der Fangtippi nicht begiftet wird, muss er wie ein Fangbaum behandelt werden.

Um Stehendbefall zu vermeiden, sollte der Abstand zu den nächsten Bäumen zwischen 7 und 10 Meter betragen. Die Aufstellung kann unabhängig von der Hauptwindrichtung erfolgen. Die Käfer orientieren sich offensichtlich an der aufrechten Silhouette. Erste Erfahrungen aus Deutschland und Österreich haben sehr positive Ergebnisse gezeigt. Weitere wissenschaftliche Tests laufen derzeit.

Pheromonfallen

Die Abschöpfwirkung von Pheromonfallen wird trotz ungeheuer großer Fangmengen häufig überschätzt. Auch bei hoher Fallendichte (24 Fallen/ha) hat man bei wissenschaftlichen Experimenten nur zirka 30 Prozent der ausfliegenden Käfer gefangen. Bei Vergleichsuntersuchungen zwischen Fangbäumen und Pheromonfallen hat man etwa die gleiche Fangleistung erhoben.

Die Fallen können ab Anfang April, also unmittelbar vor dem erwarteten Flugbeginn der Käfer, aufgestellt und mit einem Lockstoff (Plastiksäckchen oder -ampulle) bestückt werden. Die am besten geeigneten Fallen sind die Flugbarrierefallen z.B. Theysohn-Fallenstern. Die Anzahl der Fallen hängt von der Größe der Borkenkäferschadfläche und den einzuhaltenden Sicherheitsabständen zu gesunden Bäumen ab.

Borkenkäfer-Lockstofffallen können sowohl zum Feststellen des Flugverlaufes und der Flugintensität als auch als Bekämpfungsmethode eingesetzt werden. Hier muss man jedoch vor allem auf die richtige Platzierung der Fallen achten. Der Sicherheitsabstand zu gesunden Fichten sollte etwa eine Baumlänge betragen. Die Pheromonfallen sollten außerdem so aufgestellt werden, dass die Borkenkäfer aktiv zur Pheromonquelle hinfliegen müssen und nicht passiv zur Falle durch den Wind getragen werden, weil sie auf diese Weise an der Falle vorbeifliegen und beim in der Windrichtung nächst gelegenen Baum landen und sich in diesen einbohren können.

Pheromonfallen eignen sich optimal als Monitoring-Instrument, um den Flugverlauf zu dokumentieren.

Sie können auch als Fallengürtel um einen Holzlagerplatz verwendet werden, um die ausschlüpfenden Käfer abzufangen. Für den Bekämpfungseinsatz im Wald bedarf es geschulter Forstexpertinnen und -experten, welche die erforderlichen Sicherheitskriterien strikt einhalten.

Die Vorteile von Pheromonfallen sind

  • die gleiche Fangkapazität über die gesamte Vegetationszeit,
  • keine Kapazitätsgrenze, wenn Fangbehälter regelmäßig geleert und gesäubert werden und
  • die Verwendbarkeit der Fallen über mehrere Jahre.

Als Nachteile gelten

  • das Fehlen geeigneter Aufstellungsplätze, wenn kein Sicherheitsabstand zum befallsgefährdeten Bestand vorhanden ist,
  • der Pflegeaufwand für Fallenbehälter und die wöchentliche Auszählung der Käfer,
  • der alle sechs bis acht Wochen notwendige Pheromonwechsel und
  • die reduzierte Fangleistung, sobald konkurrenzierende befallsfähige Bäume in Fallennähe vorhanden sind.

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Soll ich Äste und Nadeln bei der Nutzung im Wald belassen?

Soll ich Schlagrücklass im Wald belassen?

Um einer gefährlichen Vermehrung besonders des Kupferstechers vorzubeugen, sollte der Schlagrücklass möglichst rasch austrocknen können (kurze Abtrennung der Wipfel und Restholzstücke, Hackguterzeugung), ansonsten entfernt oder behandelt werden.

Viele Waldbewirtschafter und Waldbewirtschafterinnen befürchten, dass bei der Nutzung im Wald verbleibendes Astmaterial Schädlinge wie Borkenkäfer erst recht anlocken könnte. Auf der anderen Seite steht die Sorge, mit den Ästen, Zweigen und Laub bzw. Nadeln zu viele Nährstoffe aus dem Wald raus zu transportieren.

Eine einfache Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Es kommt auf viele Faktoren an, wie hoch das Befallsrisiko für einen Wald ist.

  • Auftreten von Käfer-Massenvermehrungen in der Umgebung
  • Durchmesser des Astmaterials
  • Vitalität des Waldes
  • Art der Schädlinge

Ist der Befallsdruck, zum Beispiel für Borkenkäferarten, hoch, kann man dickere Äste oder dünne Stämme, die man liegen lassen will, entrinden oder häckseln. Das Verbrennen von Pflanzenresten ist im Forstgesetz geregelt und „nur zulässig, wenn damit nicht der Wald gefährdet, die Bodengüte beeinträchtigt oder die Gefahr eines Waldbrandes herbeigeführt wird“. Will man das Astmaterial verbrennen, muss man vorher der Gemeinde Bescheid sagen.

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Wie wirkt die Klimaerwärmung auf Schädlinge?

Wie wirkt die Klimaerwärmung auf Schädlinge?

Insekten sind wechselwarme Tiere und somit von der Umgebungstemperatur abhängig. Unser wichtigster Borkenkäfer, der Buchdrucker, ist an harte Winter angepasst und überlebt im Käferstadium eine Absenkung seiner Körpertemperatur auf unter -20 ° Celsius.

Höhere Temperaturen in der Vegetationszeit beschleunigen die Entwicklung dieses Borkenkäfers. Dauert es bei 20 ° Celsius Dauertemperatur 48 Tage von der Eiablage bis zum Schlupf der fertig entwickelten Käfer, vermindert sich die Entwicklungsdauer bei 25 ° Celsius auf 33 Tage. Durch die raschere Entwicklung ist es dem Buchdrucker möglich, mehrere Generationen pro Jahr auszubilden. Dies führt zu einem enormen Populationswachstum. Gibt es in solchen Jahren auch ein erhöhtes Angebot an Brutmaterial, etwa nach Windwürfen, kommt es sehr leicht zu Massenvermehrungen.

Bei Trockenheit verringert sich zudem die Abwehrfähigkeit der Bäume, wovon vor allem sekundäre Rindenbrüter, wie Borkenkäfer oder Prachtkäfer, profitieren.

Einschleppung und Transport

Die Effekte des sich ändernden Klimas werden überlagert von Auswirkungen des globalen Handels mit Holzprodukten und Pflanzen. Über Holz- und Pflanzenimporte gelangten beispielsweise der Citrusbockkäfer, der Asiatische Laubholzbockkäfer, die Esskastanien-Gallwespe, aber auch Pilz- und Bakterienkrankheiten aus Asien und Amerika nach Europa. Der Handel von Pflanzgut innerhalb Europas trug dazu bei, dass sich diese binnen weniger Jahre am ganzen Kontinent etablieren konnten. Auf welche Weise Schadorganismen auch ins Land kommen, durch Trockenstress anfälligere Bäume und durch abiotische Ereignisse gestörte Waldökosysteme können invasiven Organismen gute Bedingungen für die Etablierung bieten.

Der Asiatische Laubholzbock ist eine invasive Art und gefährdet das Ökosystem in den heimischen Wäldern.

Was können wir tun?

Die Forstleute und alle am Wald Interessierte können durch Beobachten von Veränderungen zum Waldschutz beitragen. Neue Befallsmuster oder neu auftretende Schädlinge sollen dokumentiert und den Forstbehörden bzw. dem Bundesforschungszentrum für Wald gemeldet werden. Es könnte sich um neu eingeschleppte Schadorganismen handeln oder um eine von geänderten klimatischen Bedingungen bewirkte neuartige Schädigung durch heimische Insekten oder Krankheiten.

Und es darf nicht auf die altbekannten, heimischen Schädlinge vergessen werden. In nadelholzreichen Beständen wird die Bedeutung der Borkenkäfer aufgrund der oben dargestellten Effekte zunehmen. Der Waldschutz begrüßt alle waldbaulichen Eingriffe, die die Diversität im Wald erhöhen und so schwierigere Bedingungen für spezialisierte Schadorganismen schaffen. Zudem können solche Maßnahmen natürliche Gegenspieler von Schädlingen fördern und dienen nicht zuletzt als Versicherung für die Aufrechterhaltung der wichtigen Waldfunktionen des Gesamtbestandes, sollte eine Baumart ausfallen oder besonders geschädigt werden.