Wie pflanze ich richtig?

Die sorgfältige Pflanzung von Bäumen ist ein wichtiger Faktor für deren Gesundheit und Stabilität während ihres gesamten Lebens und daher auch von großer Bedeutung für ihre Klimafitness. Qualitativ hochwertige Forstpflanzen mit Herkunftsgarantie sind die Basis für eine klimafitte, nachhaltige und wirtschaftliche Aufforstung. Die Richtlinien des forstlichen Vermehrungsgutgesetzes sollten eingehalten werden.

Weniger zu pflanzen und auf die Qualität zu achten bringt mehr, als viele Bäume aus ungesicherter oder unpassender Herkunft zu setzen.

Vor der Aufforstung sollten Sie sorgfältige Überlegungen anstellen: Welche Baumarten und Herkünfte passen? Was ist das optimale Pflanzverfahren und die ideale Baumartenmischung? Wählen Sie Baumarten, die jetzt und in der Zukunft zu ihrem Standort passen. Setzen Sie die Pflanzen mit jenem Verfahren, welches bei geringstem Zeitaufwand einen sicheren Erfolg gewährleistet und achten Sie darauf, die Wurzeln weder zu verletzen noch zu verbiegen.

Auf die Technik kommt es an

Wichtig ist, dass beim Versetzen der Pflanze die Wurzel ausreichend Platz bekommt. Das „Hineinzwängen“ von Wurzeln in den Boden führt häufig zu Schädigungen des Wurzelsystems mit verringertem Wachstum oder dem Absterben der Pflanze. Sorgfältiges Setzen der Pflanzen ist eine Voraussetzung zur gelungenen Anlage eines neuen Bestandes.

Es gibt zum Setzen der Forstpflanzen verschiedene Verfahren. Für alle gilt:

  • Pflanzen in einer Pflanzkiste oder –sack mit feucht zugedeckten Wurzeln zur Pflanzstelle tragen
  • Pflanzen weder zu seicht noch zu tief setzen
  • alle Pflanzenwurzeln ins Erdreich bringen und die Erde andrücken
  • Pflanzenreihen und –abstände ungefähr einhalten, das erleichtert die spätere Pflege (Setzschnüre verwenden)

Der Wurzelschnitt kann trotz des richtigen Pflanzverfahrens für die vorhandene Pflanzengröße notwendig sein. Er dient der Vermeidung von gebogenen oder gedrehten Wurzeln und nicht der Geschwindigkeit beim Einpflanzen!

Was unbedingt berücksichtigt werden muss, ist das für den Baum notwendige Spross-Wurzel-Verhältnis von 3:1 bis 4:1. Um die Wurzel vor Pilzbefall zu schützen, sollte die Schnittfläche im Querschnitt maximal 2 mm betragen.

Die Pflanzlochgröße wird der Wurzel angepasst, nicht umgekehrt!

Wie können Pflanzen gesetzt werden?

Winkelpflanzung

  • Geräte: Winkelhaue, Pflanzkiste oder -sack zum Transport der Pflanzen
  • Vorteil: Einmannarbeit, hohe Leistung (500 – 800 Pflanzen pro Tag), Bodengefüge wird nicht zerstört
  • Anwendung: Für viele Baumarten (ausgenommen Tiefwurzler) auf verschiedenen Böden (ausgenommen sehr sandige oder steinige Böden)

Lochpflanzung

  • Geräte: wie bei Winkelpflanzung
  • Vorteil: Platz für größere Wurzeln, Vermeidung von Wurzeldeformationen
  • Anwendung: größere Pflanzen (Eiche, Ahorn, Pappel …)

Containerpflanzung

  • Geräte: zum Containersystem passender Hohlspaten und Trage zum Transport der Container
  • Vorteil: Pflanzung ab Spätsommer möglich, Pflanzung mit Substrat reduziert Ausfälle unter schwierigen Anwuchsbedingungen (Trockenheit)
  • Nachteil: vor allem kleine bis mittlere Pflanzen mit Alter von 1-3 Jahren
  • Anwendung: Alle Arten von Aufforstungen

Eine schöne Infografik zur Pflanzung findet man unter „Bäume pflanzen wie ein Pro“ in der Rubrik Wald im Bild.